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Heilung – Wie Yoga dir zu Hause helfen kann

Jeder von uns geht anders mit der Corona-Krise um. Während die einen gelassen und zuversichtlich sind, fühlen sich die anderen sehr gestresst. Stress entsteht momentan aus unterschiedlichen Gründen: Angst um die eigene Gesundheit, Angst um die Gesundheit anderer Menschen, Existenzängste, ein Gefühl von Kontrollverlust, Reizüberflutung durch die Informationsfülle, Ärger über das Verhalten anderer Menschen, die Sorge, alleine zu sein und viel mehr.


Gerade in Zeiten der Unruhe und Ungewissheit ist es wichtig, gut für sich selbst zu sorgen.

Schnell fällt man in ungünstige Denk- und Verhaltensmuster zurück, die den Stress zwar erstmal betäuben oder einem das Gefühl der Kontrolle zurückgeben, langfristig aber noch größeres Unwohlsein hervorrufen. Vielleicht kannst du diese Ausnahmesituation auch als Chance nutzen, um dir zu Hause einen Ort der Ruhe zu schaffen. Seine Gefühle und Gedanken wahrzunehmen, kann schmerzhaft sein. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass dieser Schmerz zum Heilungsweg dazu gehört und dass die Veränderung äußerer Umstände sogar dabei helfen kann, innere Veränderung zuzulassen.


Da ich in den nächsten Wochen die Yogakurse für Frauen mit Essstörungen nicht geben kann, möchte ich auf meinem Blog regelmäßig kleine Übungen und Anregungen online stellen, die dir dabei helfen können, deinen Gefühlen Raum zu geben und über den Kontakt zum Körper, Ruhe zu finden.


1.         Übung: Atembeobachtung

Der Atem dient im Yoga als Bindeglied zwischen unserem Körper und unserem Geist. Wenn wir den Atem bewusst wahrnehmen und ihn tief fließen lassen, können wir auf körperlicher Ebene besser entspannen. Dieses Gefühl der Entspannung überträgt sich auf den Geist – die Gedanken können zur Ruhe kommen. Atembeobachtung hilft uns außerdem dabei, den Körper besser spüren zu können. Das ist gerade in den Situationen hilfreich, in denen wir uns sehr isoliert vom eigenen Körper fühlen, ihn quasi als Fremdkörper empfinden.


Die folgende Übung kann dich darin unterstützen, die Aufmerksamkeit in deinen Körper zu lenken und dadurch in Verbindung zu deinem Körper zu kommen. Lies dir die Übung einmal durch und wende sie anschließend Schritt für Schritt an. Lass dir Zeit für die einzelnen Schritte. Du kannst die Übung auch über mehrere Tage praktizieren und jeden Tag eine Beobachtung dazu machen.


Komme in eine angenehme sitzende oder liegende Position.

Du kannst deine Augen entweder schließen, oder du lässt sie geöffnet und fokussierst entspannt einen Punkt vor dir.


Richte die Aufmerksamkeit in deinen Körper und nimm wahr, wie sich dein Körper heute anfühlt. Müde oder wach? Angespannt oder entspannt? Gibt es Körperteile, die du deutlicher spürst als andere? Fühlst du dich von deinem Körper isoliert oder mit ihm verbunden? Versuche jede Empfindung wahrzunehmen, ohne sie zu bewerten.


Bring deine Aufmerksamkeit nun zu deiner Atmung.

Beobachte den Fluss deiner Atmung.

Fließt der Atem tief oder flach? Welche Körperteile bewegen sich wenn du ein- und ausatmest?


Wenn du merkst, dass du mit den Gedanken abschweifst, ärgere dich nicht, das ist ganz normal. Bring die Aufmerksamkeit immer wieder sanft zurück zu deiner Atmung.


Wo in deinem Körper kannst du deine Atmung besonders spüren?

Vielleicht in deinen Nasenlöchern? In der Kehle? In deiner Brust oder in deinem Bauch? Lass den Atem nun bewusst tiefer in deinen Körper fließen.


Lege eine Hand auf deinen Bauch, wenn sich dieser Kontakt heute stimmig anfühlt. Atme tief in deinen Bauchraum ein, so dass sich dein Bauch mit jeder Einatmung hebt und mit jeder Ausatmung wieder senkt. Wenn deine Hand auf deinem Bauch liegt, beobachte diese Atembewegungen unter deiner Handfläche.


Führe diese Beobachtung für einige Atemzüge fort.

Lass deinen Atem anschließend wieder frei fließen.



Diese Atembeobachtung kannst du jederzeit üben. Vor allem wenn du dich gestresst fühlst oder merkst, dass Ängste, Panik oder Sorgen in dir aufkommen, versuche dir einen Moment Auszeit zu gönnen.

Schreib mir gerne, wenn du Fragen hast! ❤

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